Gesund backen
Leise rieselt das Mehl. Still und starr ruht der Teig. Weihnachtlich glänzet der Schwingbesen. Eine «Guetzlete» gehört zur Weihnachtszeit wie Glühwein und Kerzenschein. Wir präsentieren Ihnen alternative Backzutaten, die uns erlauben, an Mailänderli, Zimtstern und Co. statt am Gewissen zu knabbern.
Während der Festtage wird nach allen Regeln der Kunst geschlemmt. Die guten Vorsätze heben wir uns für das neue Jahr auf. Und zwischen all den Festmahlen, fast unbemerkt, schrumpft der persönliche Weihnachtsguetzli-Vorrat. Hier lauert die Zucker- und Kalorienfalle. Besonders, wenn die süsse Verführung nach «traditionellem» Rezept gebacken wurde. Zum Glück lässt sich dies mit einfacher Rezepturkosmetik vermeiden: Manche Zutaten, allen voran Weizenmehl und raffinierter Zucker, lassen sich wunderbar ersetzen, reduzieren oder komplett weglassen. Schon eröffnen sich Ihnen vielfältige ernährungsbewusste, aber auch geschmackliche Möglichkeiten. Freuen Sie sich auf die traditionelle Weihnachtsguetzlete – mit neuem Twist.
Kokosblüten- zucker
Geschmacklich ist Kokosblütenzucker etwas weniger süss als herkömmlicher Kristallzucker, dafür hat er einen wesentlich tieferen glykämischen Index. Auch sein Eigengeschmack ist etwas intensiver. Im Guetzliteig fallen seine malzigen Karamellnoten aber kaum auf, Sie können also die Zuckermenge 1:1 aus dem Rezept übernehmen. Die hochgelobte Alternative ist nicht wesentlich gesünder als herkömmlicher Kristallzucker. Aber sie ist im Anbau wie in der Herstellung sehr ressourcenschonend und gilt deshalb als die wohl nachhaltigste Zuckerart weltweit.
Bye-bye, Butter
Für viele praktisch in Stein gemeisselt: Butter ist Herz und Seele eines jeden Gebäcks – und deshalb unersetzbar. Doch es gibt spannende und vor allem überzeugende Alternativen, falls Sie fett- und/oder kalorienärmere sowie pflanzliche Rezepturen ausprobieren wollen. Margarine ist natürlich ein Klassiker. Aber es gibt viele mehr. Kokosfett zum Beispiel hat keinen starken Eigengeschmack und erfordert nur rund drei Viertel der angezeigten Buttermenge. Wenn Sie Ihren Guetzli eine zarte Kokosnote einhauchen wollen, nehmen Sie Kokosöl. Auch Avocado oder Mandelmus sind viel gepriesene, weil bewährte Butteralternativen – voller Vitamine und mit gesünderen Fettsäuren.
Mehr Mehl-Auswahl
Weizenmehl, insbesondere die weissen Varianten, ist nicht allen Menschen bekömmlich. Deshalb eignet sich der Griff zur Alternative besonders für glutenfreie oder kohlenhydratreduzierte Guetzli. Mehlvarianten wie Buchweizen-, Haferoder auch Reismehl sind sicher die geläufigsten. Unter den «Exoten» lassen besonders Kokosfasern und Kochbananenmehl aufhorchen. Aber auch durch gemahlene Nüsse lässt sich das geläufige Mehl wunderbar ersetzen, zum Beispiel Mandeln oder Haselnüsse. Beim Backen müssen Sie hierbei bedenken, dass der Teig schnell bröselig werden kann. Berechnen Sie deshalb für Ihr Rezept etwas mehr «Bindemittel» wie Eier oder Apfelmus.
Agaven- dicksaft
Diese natürliche Süssungsalternative aus Mexiko liegt hoch im Kurs. Aber Obacht, Agavendicksaft hat es gehörig in sich: Seine Süsskraft übertrifft sogar jene des Honigs. Das macht ihn auch so interessant. Ein Bruchteil der im Rezept angegebenen (Kristall-)Zuckermenge reicht bereits. Und als rein pflanzliches Produkt wird Agavendicksaft besonders gerne in der veganen Küche eingesetzt. Geschmacklich variiert Agavendicksaft von neutral bis Karamell. Die Geschmacksintensität können Sie anhand der Farbe bestimmen: je heller, desto milder – und je dunkler, desto intensiver.
Tuttifrutti
Es gibt auch köstliche Möglichkeiten, gänzlich auf die zusätzliche Zugabe von Zucker zu verzichten und so massenweise Kalorien einzusparen. Verleihen Sie Ihrem Guetzlirezept das nächste Mal eine fruchtige Note: In Datteln, Rosinen und anderen Dörrfrüchten ist die natürliche Zuckerkonzentration besonders hoch. Einfach in Scheibchen, Streifchen oder Würfelchen schneiden (Rosinen besser ganz) und rein in den Teig. Fruchtig-fein und vitaminreich! Mögen Sie es lieber knackig als süss, können Sie auch gut und gerne grob gehackte Nüsse beigeben.