Hitze-Mythen
Mit der Sommerhitze kommen jedes Jahr auch die gut gemeinten Ratschläge zum heissen Wetter. Aber sollten wir wirklich jede Massnahme gegen Hitze beherzigen? Welche Hitze-Mythen stimmen und welche sind nur Sommermärchen? Wir machen den Fakten-Check und nehmen die populärsten Mythen für Sie unter die Lupe.
Welche Hitzeratschläge sollten wir wirklich befolgen?
Eine kalte Dusche kühlt den Körper ab
Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad lieben wir eine eiskalte Dusche. Doch das ist an heissen Sommertagen eher kontraproduktiv. Denn der aufgeheizte Körper fährt durch das kalte Wasser erst einmal herunter, was zu Kreislaufproblemen führen kann. Sobald man wieder draussen im Freien ist, versucht der Körper, die Temperatur wieder hochzufahren, um sich der warmen Umgebung anzupassen. Die Folge: Wir schwitzen noch mehr als zuvor! Ideal ist eine kurze, lauwarme Dusche. Unser Tipp: Nach dem Duschen nicht komplett abtrocknen, sondern einen Teil des Wassers verdunsten lassen. Das verstärkt den Kühlungseffekt der Körpertemperatur.
Zur Mittagszeit ist es am heissesten
Dieser Mythos ist falsch! Denn auch wenn mittags der Sonnenstand am höchsten ist, bedeutet das nicht, dass auch das Thermometer seinen höchsten Stand erreicht hat. Erst wenn die Sonne die Luftmassen so aufgeheizt hat, dass der Boden maximal erwärmt ist und auch Strassen oder Dächer Hitze abgeben, entstehen die Tageshöchstwerte. Das Temperaturmaximum des Tages liegt im Sommer also nicht um die Mittagszeit herum, sondern zwischen 16 und 17 Uhr. Von Outdoorsport wird während der heissesten Tageszeit abgeraten, denn nicht nur die Temperatur ist am höchsten, sondern auch die Ozonkonzentration.
Helle Kleidung ist gut gegen Hitze
Bei heller Kleidung wird das Licht zwar reflektiert, die Wärme gelangt jedoch besser unter die Kleidung als bei dunkler. Schwarze Kleidung blockt schädliche Sonnenstrahlen ab und bietet besseren Sonnenschutz als helle. Bei weisser Kleidung scheint etwa die Hälfte der UV-Strahlen durch, während schwarze Kleidung sie nach aussen ableitet. Dadurch hat ein schwarzes Shirt beispielsweise einen Lichtschutzfaktor von mehr als 20, während helle Farben einen LSF von maximal 10 erreichen können. Die beste Wahl an heissen Tagen ist eine dunkle und luftig geschnittene Kleidung aus natürlichen Stoffen.
Schatten schützt vor Sonnenbrand
Dieser Mythos ist weitverbreitet und geht sogar so weit, dass selbst Sonnencreme im Schatten nicht notwendig sei. Das ist natürlich Irrglaube und zudem sehr gefährlich. Schatten schützt uns zwar vor UV-Strahlung von oben, aber bis zu 50% der schädlichen UV-Belastung treffen uns von der Seite. Heisst: Auch im Schatten bekommen wir einen Sonnenbrand. Und für eine hohe UV-Belastung muss die Sonne im Hochsommer noch nicht einmal vom Himmel brennen, denn auch bei bedecktem Himmel sind die UV-Werte bereits erheblich. Fazit: Schatten ist selbstverständlich besser als die pralle Sonne, aber Sonnencreme ist ein Muss!