Mythos Brot

Das Brot hat sich seit tausenden von Jahren nicht von unserem Speiseplan drängen lassen, aber der entscheidende Punkt ist, dass sich seine Symbolik den veränderten Umständen von heute angepasst hat. Seine Bedeutung, die Tradition und Wertigkeit wurde uns über Generationen auf den Weg gegeben und wir werden dies als Erbe an unsere Nachfahren weitergeben. Legenden und Mythen, Bräuche und Märchen mit dem Protagonisten Brot beschäftigen uns immer wieder.


VON HEXEN UND WOHLSTAND

Sagenumwobene Geschichten, mystische Nacherzählungen und traditionelle Sagen vom Brot haben schon früher Glück oder Unglück gebracht. Ob wir nun daran glauben oder nicht, diese Sagen sind bis heute noch präsent und auch wahnsinnig interessant.

Der Kombination Brot und Salz werden seit jeher viele Dinge zugesprochen, unter anderem werden sie wegen ihrer kraftspendenden Inhaltsstoffe verehrt. Darum galt diese Fusion als sicheres Abwehrmittel gegen alles Böse. Sie sollten zum Beispiel vor Drachen und Hexen schützen. Brot und Salz symbolisiert heute noch Gastfreundschaft und wird gerne in Kombination für einen Einzug in ein Haus oder eine Wohnung geschenkt. Denn mit diesem Geschenk möchte man Sesshaftigkeit, Wohlstand und Fruchtbarkeit wünschen, häufig verbunden mit dem Vers «Brot und Salz, Gott erhalts». Die Liste der Sagen und Traditionen rund um das nostalgische Lebensmittel ist schier endlos, wir haben einige interessante Beispiele rausgesucht.

Lange war das Fluchen in Gegenwart von Brot strengstens verboten.

Bei Hochzeiten gab man der Braut den ersten Anschnitt eines frischen Brotlaibs.

Wenn einem ein Stück Brot auf die Erde gefallen ist, soll man es aufheben und küssen.

Es hiess, wer das Brot auf den Rücken legt, erleidet Trauer und Unglück.

Verliess jemand für längere Zeit die Heimat, dann bekam er ein selbstgebackenes Brot mit, welches mit Tränen gesalzen war.

B + B FÜR LIEBE

Wir tauschen uns über fermentierte Radieschen, reduzierte Balsamico Perlen oder Sous Vides gegartes Filet mit Pfefferminzkruste aus. Superfood, exotische Foodpairings und extravagante Rohstoffe stehen in den modernen Küchen im Trend. Zwischen all den ausgefallenen Kreationen huldigen wir einen traditionellen Klassiker, bodenständig und doch excellent, zwei einfache Zutaten ergeben den «Perfect Match». Der Duft von frisch gebackenem, noch warmem Brot, bestrichen mit Butter lässt unsere Geschmackssensoren explodieren, in Erinnerungen schwelgen und es wird bewusst, dass die Perfektion in der Einfachheit liegt.

Brot und Butter gibt es bereits seit über 5000 Jahren, aber die Butter wird erst seit rund 500 Jahren auf die Scheibe gestrichen. Butter ist ein Fett und Fette sind bekanntlich als Energielieferant gute Geschmacksträger und Aromavermittler. Die bestrichene Scheibe Brot war hauptsächlich auf dem Speiseplan von Kindern, aber auch als Kost von schwerarbeitenden Bauern rund um die Höfe und Felder beliebt. Mit seiner Einfachheit und Haltbarkeit (gesalzene Butter) wurde das Butterbrot zum Fundament einer kräftigen Mahlzeit.

Wir bestreichen auch heute täglich unser Brot mit Butter, die Möglichkeiten und Gewohnheiten haben sich jedoch geändert. Heute kommt obendrauf noch die Lieblingskonfitüre, delikater Schinken oder saisonale, frische Kräuter.

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