So duftet Weihnachten

Anis, Nelke, Zimt, Muskat und Kardamom. Jedes dieser fünf Gewürze ruft bei uns allen sofort einen Gedanken wach  Weihnachten. Ob im Glühwein oder als Verfeinerung für traditionelle Weihnachtsgerichte. Kaum etwas verbindet uns so sehr mit dem Weihnachtsfest wie der Duft dieser Gewürze, die allesamt vom anderen Ende der Welt stammen.

Diese fünf und viele weitere Gewürze waren ein Hauptgrund dafür, warum die Europäer allen voran die Holländer und die Briten ihre Kolonialreiche errichteten. Denn in der Zeit vor den Kühlschränken waren Gewürze der einzige Weg, mit dem man Lebensmittel, vor allem Fleisch, haltbar machen konnte. Oder zumindest glaubte man es zu können. So fanden diese exotischen Gewürze den Eingang in unsere europäische Küche und sind seither daraus nicht mehr wegzudenken. Ausser ihrem feinen Duft können Nelke, Anis, Zimt, Muskat und Kardamom aber noch viel mehr.

Gewürznelke

Oder volkstümlicher: das Nägeli
Die Gewürznelkenbäume wachsen auf den Molukken, einer indonesischen Inselgruppe, wo sie auch heute noch angebaut werden. In Europa sind Gewürznelken erst seit dem frühen Mittelalter bekannt. Bei uns trägt die Gewürznelke wegen ihrer äusseren Form auch den sehr treffenden Namen «Nägeli».

Gewürznelken wirken gegen Entzündungen
Nelkenöl kann Zahnschmerzen lindern und hilft bei Entzündungen im Mund und Rachenbereich. Allerdings sollte man Nelkenöl nicht unverdünnt anwenden. In reiner Form kann es die Schleimhäute stark reizen. Das Öl hilft auch gegen Bauchschmerzen. Auch hier gilt: nie unverdünnt einnehmen. Schwangere sollten unbedingt auf die Einnahme von Nelkenöl verzichten, da die Gefahr besteht, dass Wehen ausgelöst werden.

Gewürznelken an Weihnachten
Glühwein, Lebkuchen und Wildgerichte sind ohne die süsslich-würzige Note der Gewürznelken undenkbar. Auch als weihnächtliche Deko sind sie geeignet. Einfach eine Orange mit ein paar Nägeli spicken und schon verbreitet sich ein unnachahmlicher Weihnachtsduft in Ihrem Zuhause.

Zimt

Zimtprodukte werden aus der Rinde des immergrünen Zimtbaumes hergestellt. Dieser wächst vor allem in den tropischen Gebieten von Sri Lanka, Indonesien, China, Vietnam und Madagaskar.
Zimtstangen bestehen aus fermentierten und in Handarbeit zusammengerollten Schichten von Zimtrinde. Für das Zimtpulver wird die Rinde gemahlen.

Zimt wirkt gegen das Weihnachtsvöllegefühl
Zimt fördert den Appetit und regt die Darmtätigkeit an. Dadurch hilft er, Völlegefühl und Blähungen vorzubeugen. Eine Wirkung, die vielen gerade über die Weihnachtszeit sicher entgegenkommt. Ausserdem hat Zimt aufgrund des enthaltenen ätherischen Öls Eugenol eine desinfizierende Wirkung und wirkt regulierend oder sogar senkend auf den Blutzuckerspiegel.

Zimt an Weihnachten
Denkt man an Zimt, denkt man zuerst an die beliebten Zimtsterne. Aber auch bei gebrannten Mandeln sorgt Zimt für eine spezielle Note. In ein wahres Weihnachtsgetränk verwandelt eine Prise Zimt auch eine Tasse heisse Schokolade. Und ein Glühwein lässt sich mit Zimt ebenso weihnächtlich veredeln wie Rotkohl, Lammfleisch und dunkle Saucen.

Sternanis

Ein kleiner Disclaimer vorab: Anis und Sternanis sind nicht das gleiche Gewürz. Streng genommen gehören sie nicht einmal der gleichen Pflanzenfamilie an. Trotzdem sind die beiden Gewürze geschmacklich praktisch identisch. Das ätherische Öl Anethol ist bei beiden der geschmackliche Hauptakteur. Wir haben hier Sternanis gewählt, weil die sternartige Form des Gewürzes in unseren
Breitengraden an Weihnachten einfach dazugehört. Die getrockneten Früchte des bis zu 6 Meter hohen, immergrünen Sternanisbaumes kommen ursprünglich aus China und gehören zur Familie der Magnoliengewächse.

Sternanis lässt uns freier atmen
Die Weihnachtszeit ist auch die Periode, in der wir uns öfters mal mit einer hartnäckigen Erkältung herumschlagen. Echter Sternanis kann hier helfen. Er hat eine schleimlösende Wirkung und leicht krampflösende Eigenschaften. In Teemischungen wird er gegen Entzündungen der Atemwege, bei Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl, Blähungen und leichten Krämpfen verabreicht. Gewürznelken an Weihnachten Glühwein, Lebkuchen und Wildgerichte sind ohne die süsslich-würzige Note der Gewürznelken undenkbar. Auch als weihnächtliche Deko sind sie geeignet. Einfach eine Orange mit ein paar Nägeli spicken und schon verbreitet sich ein unnachahmlicher Weihnachtsduft in Ihrem Zuhause.

Sternanis an Weihnachten
Sternanis und Anis sind die wichtigste Zutat für eine der kontroversesten Weihnachtsspezialitäten dem Chräbeli. Die einen lieben sie ebenso heiss, wie andere sie ablehnen. Als sanft duftende Dekoration in einem Punsch oder einem Glühwein mögen sie aber fast alle.

Kardamom

In ihrem Herkunftsgebiet – Indien und Sri Lanka – wird die Kardamompflanze auch als Königin der Gewürze bezeichnet und ist aus den Küchen dieser Gegend nicht wegzudenken. Kardamom gehört zu den Ingwergewächsen. Die Staudenpflanzen werden grossflächig angebaut. Dank ihrer geringen Höhe von nur ca. 1.5 Metern ist die Ernte einfach. Geerntet werden die fast reifen Samenkapseln. Das in den Samen enthaltene ätherische Öl verbreitet ein würziges, süsslich-scharfes Aroma. Dieses verfliegt allerdings rasch. Darum ist es ratsam, Kardamomsamen erst kurz vor der Verwendung zu mahlen oder zu mörsern.

Kardamom beruhigt den Magen
Die ätherischen Öle der Kardamomsamen beruhigen den gestressten Magen-Darm-Trakt, lösen Krämpfe, regen die Verdauung an und helfen auch bei Blähungen. Zudem regt Kardamom die Galle und die Speicheldrüse an.

Kardamom an Weihnachten
Das weit gereiste Kardamom wird vor allem für traditionelle Weihnachtsleckereien wie Pfeffernüsse, Lebkuchen und Spekulatius verwendet. Auch im Glühwein oder in einer heissen Schokolade ist Kardamom ein beliebter Adventsbote.

Muskat

Muskat stammt wie auch die Gewürznelken ursprünglich von den Molukken. Genauer: von den Banda-Inseln im nördlichen Teil der Inselgruppe. Heute werden Muskatnussbäume aber auch in
anderen Gebieten im tropischen Asien, in Südamerika und in Afrika kultiviert. Eine ganz besondere Rolle nimmt die Muskatnuss auf Grenada ein. Sie ist das Hauptexportprodukt Grenadas und hat es
sogar bis auf die Nationalflagge der karibischen Gewürzinsel geschafft.

Muskat hilft – aber auf die richtige Dosis kommt es an
Als Paste hat Muskatnuss eine entzündungshemmende Wirkung. Einfach ein wenig geriebene Muskatnuss mit Wasser mischen und auf die Wundstelle auftragen. Eine Prise Muskatnuss in Wasser
aufgelöst hilft auch bei Verdauungsproblemen. Das Gewürz regt die Durchblutung an und kann dadurch z.B. Magenkrämpfe lösen. Allzu viel ist aber ungesund. Mehr als die erwähnte Prise Muskat kann zu Benommenheit, Lethargie, Schwindel, Krämpfen und Übelkeit führen.

Muskat an Weihnachten
Der pfeffrig-scharfe Geschmack von Muskat gibt Lebkuchen und Glühwein eine besonders weihnachtliche Note. Dazu macht frischer, fein gehobelter Muskat jeden traditionellen Kartoffelstock zu einer besonderen Delikatesse, die für viele auf einer richtigen Weihnachtstafel einfach dazugehört.

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