Typisch Schweiz im Topf
Die Schweiz ist immer eine Reise wert – auch um die Speisekarte der unterschiedlichen Regionen kennenzulernen. Landauf, landab treffen Sie auf traditionelle Gerichte, die dort jedes Kind kennt, aber ennet der Region weitgehend unbekannt sind. Bei vier typisch schweizerischen Gerichten haben wir einmal genauer unter den Deckel geschaut und in den Töpfen gar Köstliches entdeckt.
Basler Mehlsuppe
Ursprünglich war die Mehlsuppe ein Arme-Leute-Essen, das weit verbreitet war. Insbesondere in der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern gehörte sie zur üblichen schmalen Kost. Als dann lange nach der Reformation der Basler Morgenstreich als Fastnachtsritual neu auflebte, etablierte sich die Mehlsuppe als kulinarische Fastnachtsspezialität gleich mit.
Nidwaldner Stunggis
Der bergige Kanton im Herzen der Schweiz hat seine Besonderheiten. Dazu zählt der Stunggis, ein altes, traditionelles Nidwaldner Rezept. Der klassische Eintopf besteht aus Voressen, Kartoffeln sowie verschiedenen lokalen Gemüsen wie Rüebli, Wirz, Zwiebeln, Lauch, Kohlrabi und einigen Gartenkräutern. Der Gemüsetopf mit Schweinefleisch schmort länger genüsslich auf dem Herd und macht dann viele hungrige Gäste satt.
Schwyzer Hafechabis
So richtig fotogen will sich der Chabis (Weisskohl) im Hafe (grosser Topf) nicht präsentieren. Was wohl an der karamellisierten Farbe des im Bratensatz verrührten Krauts liegen dürfte. Feinste Regionalunterschiede zum Urner Häfelichabis gibt es bei der Rührtechnik und dem Zeitpunkt der Kartoffel- und Fleischzugabe. Das hört sich jetzt alles nach Hafechabis, also Quatsch oder neudeutsch Bullshit an, ist es aber absolut nicht, sondern megalecker.
Tessiner Cazzöla
Beim Tessiner Wirz-Schweine-Eintopf ist weder die Namensgebung noch die Herkunft gesichert. Absolut sicher ist hingegen, dass es schmeckt. Insbesondere an feuchtkalten Januartagen ist das Cassoeula oder Casära wärmstens zu empfehlen. Hauptzutaten sind Köhli sowie die Haxen, der Kopf, die Rippen und die Schwarte vom Schwein. Zusätzlich können weitere Gemüse und Luganighe das Winteressen bereichern.