Bio-Weinbau
Der biologisch angebaute Wein hat sein Nischendasein schon vor vielen Jahren verlassen und hat sich mittlerweile auch in der önologischen Spitze etabliert.
Heute wollen wir Ihnen Weine von zwei sehr unterschiedlichen Produzenten vorstellen, die beide eines ins Zentrum ihres Schaffens stellen: Sie wollen tolle Weine im Einklang mit der Natur herstellen. Lernen Sie zuerst das Château Monestier La Tour der Familie Scheufele im französischen Perigord kennen. Hier verwirklicht die glamouröse Juweliersfamilie ihren Traum vom nachhaltigen Weinbau. Danach geht die Reise zurück in die Schweiz. Zur Domaine de Famolens, wo der Waadtländer Winzer Vincent Graenicher umsichtig und naturnah herrlich unkomplizierte Weine anbaut.
Chateau Monestier La Tour
Über 25 Jahre lang suchte die Familie Scheufele nach einem interessanten Schloss in Frankreich, um ihre Leidenschaft für Wein zu leben. Das Château Monestier La Tour war wie ein Coup de Foudre und der Charme des Ortes überwältigte sie sofort. Das Schloss stammt aus einem Kloster aus dem 13. Jahrhundert und steht stolz auf einem kleinen Hügel mit Blick auf Monestier, ein historisches Dorf unweit von Bergerac in der französischen Region Périgord. Auf 28 Hektaren werden Cabernet franc, Merlot, Cabernet Sauvignon, Sauvignon blanc, Sémillon und Muscadelle biodynamisch angebaut. «Sich Zeit zu lassen, ist die unabdingbare Voraussetzung für die Kreation von jedem grossen Wein», erklärt Karl-Friedrich Scheufele seine Philosophie. «Beim Arbeiten mit der Natur lernt man Bescheidenheit und Dankbarkeit richtig kennen, denn geerntet wird nur einmal im Jahr und mit jedem Jahrgang fängt man wieder von Neuem an. Wir sind die Handwerker, die den önologischen Garten so respektvoll wie nur möglich pflegen und hegen dürfen, wobei wir sehr an die Grundsätze des biodynamischen Weinbaus glauben. Eine gesunde Natur und eine intakte Umwelt sind die Basis für alles Leben und unsere Zukunft.»
Château Monestier La Tour
Der Côtes de Bergerac von Monestier La Tour ist das Flaggschiff der Familie Scheufele, denen das weltberühmte Unternehmen Chopard gehört. Das familiengeführte Weingut ist ein lang gehegter Traum. Beim Verkosten spürt man die Leidenschaft, mit welcher die Weine, mittlerweile naturnah, produziert werden. Die Bordeaux-Sorten Cabernet franc (60%) und Merlot werden hier optimal eingesetzt und resultieren in einem authentischen, ehrlichen und kraftvollen Rotwein, der preislich im Rahmen geblieben ist. Toller Wein!
Herkunft: Frankreich, Bergerac
Rebsorte: 60 % Cabernet franc, 40 % Merlot
Trinktemperatur: 16 – 18 Grad
Passt zu: Entrecôte oder Huft, Tournedos Rossini
Domaine de Famolens
Wahrscheinlich ist das Waadtland die schönste Weinregion der Schweiz: Genfersee, Alpen, steile Reblagen und vor allem eine für die Schweiz unübliche Weite, die je nach Wetterlage bis ins Grenzenlose schweift – ist einmalig und unvergesslich. Hier wirkt der Winzer Vincent Graenicher auf drei Weingütern – der Domaine Es Cordelières, der Domaine de Penloup, die seit 1883 im Familienbesitz ist, und der Domaine de Famolens. Die Sorge zur Natur ist Vincents grösstes Anliegen und so meint er: «Wir arbeiten nachhaltig und umweltfreundlich mit der Natur. Im Weinberg bevorzugen wir die sorgfältige Handarbeit und im Keller wollen wir so wenig wie nötig eingreifen. Unsere Philosophie besteht aus einer ständigen Suche nach der Persönlichkeit unserer Region, um den Charakter unserer Weine besser zu verstehen.» Graenicher ist dabei, die Produktion auf biologischen Weinbau umzustellen. Für SPAR produziert er exklusiv einen Weisswein von der Domaine de Famolens. Das Resultat ist ein herrlich bescheidener Chasselas, der wie von selbst den Gaumen hinunterfliesst. Kurz: Chasselas von einer sehr schönen und unaufdringlichen Seite. Ideal gegen den Durst, für den Apéro oder Fischgerichte.
Domaine de Famolens Mont-Sur-Rolle Grand Cru
Nach dem Einschenken präsentiert sich dieser klassische Chasselas aus dem Lavaux in einer hellgelben Farbe. Das Bouquet verströmt feine und attraktive Fruchtnoten nach Apfel, Quitte und Birne. Der erste Schluck überzeugt mit einer frischen, aber sehr angenehmen Säurestruktur. Die Aromen wiederholen sich dann in dem mittellangen Nachhall. Auch bei diesem Stück Schweizer Weinkultur passt der französische Begriff «Vin de soif»!
Herkunft: Schweiz, Waadtland
Rebsorte: Chasselas
Trinktemperatur: 6 – 8 Grad
Passt zu: Apéro, Fondue, Raclette, Fischgerichten und Krustentieren